Alopecia universalis der komplette Verlust der Körperbehaarung

Jeder Mensch verfügt über eine umfassende Körperbehaarung, die sich im Laufe des Lebens immer wieder ändert. Schon im Mutterleib haben Embryos eine schützende Haarschicht. Diese verlieren sie meist jedoch noch vor der Geburt oder kurz danach. Im Kindesalter tritt das sogenannte Vellushaar auf, das auch als Flaumhaar bekannt ist. Diese dünnen Haare sind unpigmentiert und bedecken alle Körperstellen bis auf die Hand- und Fußinnenflächen, Lippen und Brustwarzen. Während der Pubertät entwickelt sich dann das Terminalhaar, das kräftiger und nun auch pigmentiert ist.

Am häufigsten ist in Deutschland der anlagebedingte Haarausfall. Aber auch durch eine Erkrankung können die Haare an einigen Körperstellen verlorengehen. Die häufigste Haarausfallerkrankung ist die Alopecia areata, auch kreisrunder Haarausfall genannt. Unter ihr leiden in Deutschland ca. 1,4 Millionen Menschen jeden Alters. In seltenen Fällen kommt es in der Folge des kreisrunden Haarausfalls zur Alopecia universalis - dem vollständigen Verlust der gesamten Körperbehaarung.

Frau mit komplett kahlem Kopf

Frau mit komplett kahlem Kopf

Frauen trifft die Alopecia universalis besonders hart durch den kompletten Haarverlust

Körperbehaarung hat verschiedene Funktionen

Wie sich die Körperbehaarung während und nach der Pubertät entwickelt, ist sehr individuell. Erbanlagen spielen eine große Rolle, aber auch evolutionäre Anpassungsprozesse. Für die Ausbildung der Körperhaare während der Pubertät sind Androgene entscheidend, männliche Geschlechtshormone. Da bei Männern mehr Androgene ausgeschüttet werden, ist die Körperbehaarung bei ihnen stärker ausgeprägt als bei Frauen. Obwohl die Körperbehaarung heute eine geringere Rolle spielt als noch vor einigen tausend Jahren, ist sie immer noch wichtig:

  • Durch die Haare reagiert die Haut sensibler und schneller auf Berührungen. So werden etwa Parasiten schneller bemerkt.
  • Achsel- und Schamhaare vergrößern in den jeweiligen Regionen die Oberfläche. Da sich dort viele Schweißdrüsen befinden, kann die Feuchtigkeit leichter abgegeben werden. Die Haare unterstützen die Klimaregulation.
  • Haare in den Nasen, den Ohren und im Schambereich schützen vor dem Eindringen von Parasiten.
  • Im Genitalbereich reduziert sich durch die Behaarung die Reibung.
  • Wimpern und Augenbrauen verhindern, dass Schweiß in die Augen gelangt.

Bei einer Alopecia universalis sind all diese Schutzfunktionen der Körperbehaarung nicht mehr gegeben.

Was sind die Ursachen der Alopecia universalis?

Die Alopecia universalis ist ausgesprochen selten. Wie es zu ihr kommt, ist unklar. Am wahrscheinlichsten ist, dass die Ursache der Alopecia universalis in einer Mutation auf dem Chromosom HR liegt. Bevor die Haare alle ausgehen, kommt es in den meisten Fällen zu einer Alopecia areata, dem kreisrunden Haarausfall. Im Rahmen einer Autoimmunerkrankung bekämpft der Körper die eigenen Haarfollikel, bis die Haare schließlich ausfallen. Die betroffenen Stellen sind kreisrund oder oval und klar abgegrenzt. Oft bleibt es bei einem einzigen Herd und manchmal kehren die Haare nach einiger Zeit sogar von selbst zurück. In besonders schweren Fällen kann die Alopecia areata jedoch nicht aufgehalten werden und führt am Ende zur Alopecia universalis.

Mann mit Alopecia universalis bekommt seine neue Haarlinie

Mann mit Alopecia universalis bekommt seine neue Haarlinie

Männer mit Glatze kennt man. Eine Alopecia universalis ist aber auch für Männer eine Belastung.

Was lässt sich gegen die Alopecia universalis unternehmen?

Schon bei den ersten Anzeichen einer Alopecia areata ist der Gang zum Arzt angebracht. Denn es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, mit denen der Haarverlust gestoppt oder sogar umgekehrt werden kann. Ärzte setzen zum Beispiel auf die Gabe von Cortison oder hochdosierte UV-Strahlung. Die Erfolge sind für die Betroffenen jedoch oft nicht zufriedenstellend. Je länger der kreisrunde Haarausfall besteht und je weiter er fortschreitet, umso höher wird das Risiko, dass sich daraus eine Alopecia universalis entwickelt. Ist der Haarverlust bereits vollendet? Dann ist es unwahrscheinlich, dass das Haarwachstum noch einmal angeregt werden kann.

Für Betroffene gilt es, die Haarlosigkeit anzunehmen und zu kaschieren - und dafür ist die Haarpigmentierung ideal! Sie vermittelt den Look von dichtem, kurz getragenem Haar. Männer können ihre Alopecia universalis durch einen kurzgetrimmten Look kaschieren. Auch für Frauen, die an Haarausfall leiden und eine Perücke tragen, bedeutet die Haarpigmentierung mehr Lebensqualität: Durch das Verfahren sieht der Kopf nicht kahl aus, wenn die Perücke zu Hause abgenommen wird. Die völlig unbedenkliche Haarpigmentierung steigert das persönliche Wohlbefinden und stellt eine natürlich wirkende Haarlinie sowie einen schönen Rahmen für das Gesicht wieder her.

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Alopecia Areata Deutschland e.V